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Schienenverkehr

Insassenschutz im Schienenverkehr

Schienenverkehr

Neben der aktiven Sicherheit ( = Vermeiden von Unfällen), die weiterhin das grundlegende Konzept der Eisenbahnsicherheit bleibt, ist die Erhöhung der passiven Sicherheit durch eine crashgerechte Konstruktion von großer Bedeutung. Die Anforderungen bezogen auf den Fahrzeugkasten und die dazugehörigen mechanischen Elemente, die bei einer Kollision zur Energieaufnahme dienen, sind in der europäischen Norm EN 15277 enthalten. Die Anforderungen decken nicht alle möglichen Unfallszenarien ab, sondern sorgen für ein Niveau von Kollisionssicherheit, das die Unfallfolgen reduziert und die Erhaltung des Überlebensraumes garantiert, falls die aktiven Sicherheitsmaßnahmen nicht ausreichend gewesen sind.

In der europäischen Norm wurden auf der Grundlage von Risikoanalysen vier Design-Unfallszenarien entwickelt. Eins der Kollisionsszenarien berücksichtigt den Zusammenprall einer Zugeinheit mit einem 15t schweren deformierbaren Hindernis.

Das große deformierbare Hindernis des Szenarios  wurde ausschließlich für die numerische FEM-Simulation entwickelt. Das in Bild 1 gezeigte Hindernis ist durch die EN 15227 hinsichtlich seiner geometrischen Abmessungen, seiner Masse und seiner Schwerpunktlage definiert.

Das Steifigkeitsverhalten des Hindernisses muss nach EN 15227 durch einen numerischen Kugelversuch nachgewiesen werden. Dabei wird die Kollision zwischen Hindernis und einer undeformierbaren Kugel (Masse 50 t, Durchmesser 3 m) mit einer definierten Kollisionsgeschwindigkeit simuliert. Das Hindernis gilt als kalibriert, wenn die Kraft-Verformungskurve des Hindernisses eine in der EN 15227 vorgegebene Kurve nicht unterschreitet.